3 Fragen an Valentine Koppenhöfer

WARUM SIND INNENARCHITEKTEN WICHTIG?
Ich würde diese Frage nicht so sehr auf Innenarchitekten begrenzen, sondern eher globaler von Gestaltern im Allgemeinen sprechen.
Unsere Aufgabe ist es, die Umwelt zu gestalten, egal ob dies Stadtplanung, Gebäude, Ausstellung, Bühnenbild oder ein Möbel ist. Es sind zwar unterschiedliche Maßstäbe, doch der Anspruch derjenigen, die diese Räume oder Objekte planen, sollte jedoch immer der maximale sein. Denn diese Planer schaffen schließlich Lebens- und Erfahrungsräume für andere, egal ob diese öffentlich oder privat sind. Schließlich möchte doch Jeder spannende und inspirierende Erlebnisse haben, sich in Räumen oder gebauter Umgebung stimuliert und wohl fühlen.
WAS ERWARTEN SIE BEIM INPULS KICK OFF VON DEN TALENTEN?
Ich erwarte neue Gestaltungsansätze, innovative Lösungen, Ideen und Techniken, die mich selbst inspirieren.
WAS DÜRFEN DIE TALENTE VON IHNEN/IHREM BÜRO ERWARTEN?
Vanessa, ein junges Talent, das uns gerade wegen des Masterstudiums nach einem Jahr verlassen hat, über Ihre Erfahrung in unserem Büro:
"Junge Talente können mit einer Vielzahl von unterschiedlichen, gestalterischen Aufgaben rechnen. Ihnen wird Verantwortung übertragen und Vertrauen entgegen gebracht. Sie werden im Team von fachlich hervorragenden Gestaltern und Architekten betreut, wobei das selbstständige Arbeiten im Vordergrund steht. In einer familiären Umgebung wird gemeinsam an Stärken und Schwächen gefeilt und es ist immer eine helfende Hand oder ein offenes Ohr in der Nähe.„
SZENOGRAPHIE VALENTINE KOPPENHÖFER
studierte Architektur in Lyon, Stuttgart und London.
1998 – 2001 Projektleiterin für Ausstellungsgestaltung bei Atelier Brückner Stuttgart. Seit 2001 ist sie auch als Bühnenbildnerin tätig.
Nennung als Nachwuchsbühnenbildnerin des Jahres 2004 für ihr Bühnenbild von „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ am Staatstheater Stuttgart. Danach folgten Engagements u.a. für die Bayerische Staatsoper München, Hamburgische Staatsoper, Theater an der Wien, die Wiener Festwochen, Oper Krefeld-Mönchengladbach, Ekhoftheater Gotha, Semperoper Dresden und Teatre del Liceu in Barcelona.
2010 Gründung des Büros „szenographie valentine koppenhöfer“ Seitdem wurden zahlreiche Wettbewerbe für Ausstellungsgestaltung gewonnen, u.a.: Kleist-Museum Frankfurt/Oder 2013, Landesausstellung „Im Glanz der Zaren“ 2013 Landesmuseum Württemberg, Landesausstellung „Karl Wilhelm“ 2015 Badisches Landesmuseum Karlsruhe, „Niklaus Manuel“ 2016 Bernisches Historisches Museum.
szenographie valentine koppenhöfer
Konventionelle Wahrnehmungsperspektiven und althergebrachte Grenzen von Objekt, Betrachter und Darstellungsraum aufzulösen, ist eine der wesentlichen ästhetischen Prämissen von szenographie valentine koppenhöfer. svk steht für Ausstellungskonzepte, die in suggestiven Raum-Inszenierungen Inhalte unmittelbar erfahrbar machen.
Eine Besonderheit der konzeptuellen Ausrichtung von svk ist die sich gegenseitig befruchtende Arbeit für Museen und Theater. Eine klare Formensprache ist dabei auf der Bühne ebenso anzutreffen wie subtile Dramatisierungen im Ausstellungsparcours.
Niklaus Manuel und seine Zeit
Sonderausstellung im Bernischen Historischen Museum
Am Beispiel des Berner Künstlers, Söldners und Politikers Niklaus Manuel (1484–1530) thematisiert die Ausstellung die Zeit der reformatorischen Umbrüche in der Schweiz. Der als Stadtspaziergang konzipierte Ausstellungsrundgang führt die Besucher entlang schmaler Gassen und Arkadengängen zu verschiedenen Themengebäuden einer mittelalterlichen Stadt. Spannend und abwechslungsreich werden hier die Konflikte um Kunst und Kirche oder Geld und Politik thematisiert. Ein in der Mittelachse gespiegelter, abstrahierter Kirchenraum verdeutlicht das Funktionieren der spätmittelalterlichen Kirche sowie die Aufgaben, die ein Künstler dabei übernimmt. Das Gegenstück zu diesem prachtvollen und bildreichen sakralen Raum bildet die reformierte Kirche,welche durch ihre karge Ausstattung und den Fokus auf Wort und Schrift geprägt ist. Diesen Kontrast nimmt die Ausstellungsgestaltung ganz bewusst auf und schafft so ein plakatives Bild der reformatorischen Absichten.